Dass bei uns mit allem zu rechnen ist, zeigen die Bilder von unseren gemeinsamen Erlebnissen beim Bergfest (Vogel-HOCH-Zeit), dem Hallenspiel und der Nachtwanderung...
Kann dieser Ausspruch von Don Bosco, "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen", auch für uns Christen heute noch ein Lebensmotto sein?
Die Jugendlichen hatten eine unterschiedliche Antwort auf diese Frage. Für einige ist es durchaus vorstellbar. Und für Sie? Was bedeutet das überhaupt? Mit einem Satz ist eine Antwort auf diese Frage wohl nicht möglich. Daher haben wir am letzten Tag in Zinnowitz mal versucht, uns dem Satz zu nähern, indem wir ihn in seine „Einzelteile zerlegt“ haben.
Fröhlich sein… gute Laune kann anstecken und die Menschen um uns herum sicher auch fröhlich machen. Doch Fröhlichkeit ist in diesem Fall etwas anders zu verstehen. Don Bosco selbst war ein fröhlicher Mensch, der seine Freude aus dem Evangelium heraus schöpfte. Evangelium heißt ‚Frohe Botschaft‘. Zu wissen, dass Gott sich für uns klein gemacht hat, auf die Erde kam und uns durch seinen Tod am Kreuz erlöst hat, ist Grund für diese Freude, die den Heiligen Don Bosco dazu veranlasst hat, seinen Traum zu leben.
Denn aus dieser Freude heraus war es Don Bosco ein Anliegen Gutes zu tun. Den Menschen, die es nicht so gut getroffen haben, zu helfen, ihnen eine Perspektive für ihr Leben zu geben. Don Bosco widmete sich dabei insbesondere Jugendlichen, die in Armut lebten. Er gab ihnen ein zu Hause und ermöglichte ihnen den Schulbesuch sowie eine Berufsausbildung. Er zeigte ihnen, dass ein Leben mit Gott gelingen kann.
Dass das nicht immer einfach war, und dass es sicherlich auch Stimmen gab, die diese Art nicht gutheißen konnten, ist wohl Grund für den dritten Satzteil: … und die Spatzen pfeifen lassen. ‚Die Spatzen pfeifen es von den Dächern‘, aber außer dem tun sie nichts. Lasst die Leute reden, denn mit der Freude des Evangeliums im Herzen und Gott an unserer Seite, können wir auch gegen äußere Widerstände die Botschaft des Evangeliums nicht nur weitergeben, sondern auch leben: „Geht und verkündet das Evangelium – wenn nötig auch mit Worten“, dies gab der Heilige Franziskus von Assisi seinen Gefährten mit auf den Weg. Und genau das ist auch die Botschaft an uns Christen heute.
Und so haben wir uns in der Woche in Zinnowitz auch mit unseren Träumen und Zielen beschäftigt. Dabei fiel uns auf, dass ein Lebenstraum am besten erreicht werden kann, wenn man aus diesem heraus Ziele, sozusagen Etappen fürs Leben, ableitet.
Am Dienstag haben wir uns unter dem Thema „Himmel und Erde“ mal angeschaut, womit wir so unsere Zeit verbringen und ob das, was wir tun, „zielführend“ mit Blick auf die am Vortag besprochenen Träume und Ziele ist. Es war irgendwie dann doch überraschend, dass wir so viel Zeit für uns (Arbeit, Schule, Freizeit…) verbringen und so wenig Zeit mit Gott. Immerhin ist bei einigen jedoch aufgefallen, dass Gott durchaus auch im Alltag immer mal wieder eine Rolle spielt.
Der dritte Tag war ein sportlicher. Wir setzen uns nach dem Frühstück auf unsere Fahrräder und radelten zum Kanuverleih, wo wir das Verkehrsmittel tauschten und zwei schöne Stunden auf dem Wasser verbrachten. Bei einer kurzen Zwischenlandung entstand auch das nebenstehende Gruppenfoto. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz rasteten wir noch einmal – jedoch hatten wir keine Zeit zu rosten. Denn an dem Tag überlegten wir, wofür wir eigentlich brennen. Das Thema Feuer und Flamme regte uns dazu an. Sind wir überhaupt von etwas begeistert? Und sind wir in der Lage, andere von etwas zu begeistern? Ist unsere Begeisterung andauernd oder nur ein Strohfeuer? All das vertrauten wir unserem Tagebuch an, das uns bereits seit Beginn der Woche bei jeder Themeneinheit begleitete.
Am Donnerstag schließlich sollte es etwas konkreter werden. Wie viele Situationen fallen Ihnen ein, in denen Sie könnten/sollten/müssten – und es dann doch gelassen haben? Was für Situationen sind das? Haben Sie die Fröhlichkeit eines Don Bosco im Herzen, sodass Sie gar nicht anders können, als zu handeln? Herz und Hand – sind wir mit dem Herzen dabei, wenn wir etwas tun oder geht es bei den meisten Dingen doch eher um uns? Oft handeln wir auch in unserem Sinne – ohne zu begreifen, dass Gutes zu tun, manchmal auch bedeuten kann, etwas zu unterlassen, um des anderen Wohl.
Träume und Ziele leben können wir nicht nur "just for fun". Christ zu sein hat etwas mit Verbindlichkeit zu tun. Das kann manchmal anstrengend sein, doch verspricht es auch Halt, auf den ich mich verlassen kann. Zweifelsohne wird es mein Leben verändern, wenn ich beginne, aus dem Herzen, der Fröhlichkeit des Evangeliums, heraus im Sinne Gottes zu handeln. Das setzt auch die Bereitschaft voraus, Dinge zu ändern, wenn sie meinen Zielen und Träumen nicht dienlich sind. Auch Dinge, die mir scheinbar gerade sehr gut in den Kram passen....
Und so bleibt mir nur noch herzlich Danke zu sagen, all denen, die die Fahrt ermöglicht haben - den Betreuern und auch den Jugendlichen, die sich auf diese Woche mit uns eingelassen haben.
In der Hoffnung, dass ein wenig von unseren Gesprächen hängen geblieben ist oder gar zum weiteren Nachdenken angeregt hat, freue ich mich schon auf das Nachtreffen im September.
Stephanie Kaune