Ernst Dickenscheid war Kaplan in Friesack von 1963 bis 1965 -
Zu sehen auf dem Erstkommunionfoto von 1965
Pfarrer von St. Hubertus in Petershagen von 1982 - 2003
seitdem im Ruhestand in Michendorf
Ernst Dickenscheid verstarb am 23.09.2017
Infos aus dem Pfarrbrief Februar 2009
von St. Hubertus zum Goldenen Priesterjubiläum
Prägend waren für Pfarrer Dickenscheid die Jahre der Kindheit und Jugend in der Pfarrei Berlin-Karlshorst, wo er auch seine Primiz bei Pfarrer Wittenbrink feierte. Noch heute bestehen lebendige Kontakte zu Mitgliedern der Gemeinde aus dieser Zeit. Als Kaplan in Lehnin 1959, Berlin, St. Pius 1959-1963, Friesack 1963-65 und Pasewalk/Löcknitz von 1965-68 lernte er die Weite unseres Bistums in vielfältiger Weise kennen. 1968 trat er seine erste Pfarrstelle in Wilhelmshorst an. Der Titel Pfarrer wurde ihm bereits in den Pasewalker Kaplansjahren verliehen. Mit Wirkung vom 5. September 1982 wurde Ernst Dickenscheid die Pfarrei St. Hubertus in Petershagen verliehen, der er 21 Jahre in diesem Dienst zur Verfügung stand, neben zeitweiligen Aufgaben als Dekan und auch Caritasreferent.
Wie so oft, war neben den Aufgaben des Seelsorgers, die Sorge um den baulichen Zustand von Kirche, Grundstück und Nebengebäuden ein umfangreiches Betätigungsfeld. Treppensanierung, Dacherneuerung, Renovierung, Heizungsbau sind nur ein Teil der bewältigten Aufgaben. Im Jahre 2002 konnte in seiner Amtszeit ein neues Gemeindehaus mit Räumen für die vielfältigen Aktivitäten in der Gemeinde eingeweiht werden. Unsere liebevoll „Baracke“ genannten alten Räumlichkeiten gaben den notwendigen Platz nicht mehr her. So wurde, obwohl ja vom Alter her schon längst Ruheständler, von Pfarrer Dickenscheid noch eine große Aufgabe zum Segen für die Gemeinde und auch darüber hinaus angenommen.
Mit der Wende 1989 wurde auch für Pfarrer Dickenscheid nach einem Leben in zwei Diktaturen eine große Hoffnung Wirklichkeit - Leben in Freiheit und Demokratie. Unfreiheit und Repressalien in der Diktatur und die Freiheit der Glaubenden sind ihm immer ein Herzensanliegen. Als sich der Katholische Elternkreis Strausberg mit dem Anliegen der Errichtung einer katholischen Schule gründete, war er mit Leib und Seele dabei und wurde dessen geistlicher Beistand. Die Aktivitäten wurden zum großen Teil von Gemeindemitgliedern getragen und wurden mit der Errichtung der katholischen Grundschule St. Hedwig auf dem Nachbargrundstück der St. Hubertuskirche erfolgreich abgeschlossen. Damit war aber auch eine neue seelsorgliche Aufgabe verbunden, die er mit viel Freude angenommen hat. Freude und Leid sind dicht beieinander, sagen wir.
Für Pfarrer Dickenscheid gilt wohl richtiger die umgekehrte Reihenfolge: Leid und Freude. Das Leiden des menschgewordenen Gottessohnes für uns Menschen und zu unserem Heil haben wir als das Thema erfahren, das ihn umtreibt, mit dem er die Gemeinde bewegt hat und das nachhaltig im Bewusstsein ist. Deutlich wurde aber auch, dass daraus die Freude der Auferstehung erwachsen ist, die er uns immer wieder mitgeteilt hat und die sich auch in seiner humorvollen Art des Miteinanders zu erkennen gibt und die Kraft, auch Mitgefühl zu zeigen.
Seit 1. August 2003 ist Pfarrer Ernst Dickenscheid im sogenannten Ruhestand, der so ruhig nicht ist, denn gern hilft er seinen Mitbrüdern im priesterlichen Dienst am Volk Gottes. Mit seiner Familie, seinen Schwestern Hildegard und Elfriede, lebt er in Michendorf und steht nach Kräften zur Verfügung. Ein Pastor, dem wir große Dankbarkeit entgegenbringen und dem noch eine gesegnete Zeit gegeben sei!